Netzwerk 83 enger geknüpft. SPD-Fraktionsvorsitzende trafen sich mit Schulexperten Rüdiger Weiß. „Eines meiner Ziele in dieser Legislaturperiode ist es, die kommunalpolitisch aktiven Sozialdemokraten im Wahlkreis 83 eng miteinander zu verknüpfen.“ Das sagte der hiesige Landtagsabgeordnete Frank Sundermann jetzt anlässlich des zweiten Treffens von Netzwerk 83, dem Zusammenschluss der SPD-Fraktionsvorsitzenden aus dem Tecklenburger Land, in Westerkappeln.
Er sehe es als seine Aufgabe, einen stetigen Informationsfluss zwischen den Entscheidungsträgern in Düsseldorf und der Region zu garantieren. Darüber hinaus sollte der Runde vor Ort auch Gelegenheit gegeben werden, aktuelle kommunal- und landespolitische Themen zu diskutieren.
Als Experten dieses Abends, bei dem das Thema „Zukunft der Schullandschaft im ländlichen Raum“ auf der Tagesordnung stand, hatte er daher seinen Düsseldorfer Fraktionskollegen und Mitglied im Schulausschuss, Rüdiger Weiß, eingeladen.
Weiß war vor Antritt seines Landtagsmandates Rektor einer Hauptschule in seiner Heimatstadt Berg-Kamen und konnte daher auch aus praktischer Erfahrung über die sich abzeichnenden Veränderungen im Schulsektor berichten.
In seinem Redebeitrag verwies er darauf, dass vor allem der demografische Wandel zu radikalen Veränderungen im Schulsystem führen werde. So sank zwischen 2001 und 2009 die Schülerzahl in NRW im ersten Schuljahr um 11 Prozent. Bundesweit werde nach einer Studie der Bertelsmann Stiftung bis zum Jahr 2025 die Zahl der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 6 und 18 Jahren von knapp 11 Millionen auf rund 9 Millionen zurückgehen. Zukünftig werden daher Schulschließungen bzw. Zusammenlegungen häufiger werden. Weiß: „Der Trend zum zweigliedrigen System mit zusammengelegter Haupt- und Realschule zeichnet sich immer mehr ab. Daneben werden sich verstärkt auch neue Schulformen durchsetzen.“
Auswirkungen auf die Schullandschaft der Zukunft werde auch die immer noch starke Abhängigkeit des schulischen Erfolgs vieler Kinder und Jugendlichen vom sozialen Status ihrer Eltern haben. Weiß: „Die Chance eines Kindes aus der Oberschicht ein Gymnasium zu besuchen, ist dreimal so hoch, wie die eines Jugendlichen aus einer Arbeiterfamilie.“ Hier schaffe nur längeres gemeinsames Lernen und eine individuelle Förderung in allen Schulformen Abhilfe.
Um diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen zu können bedürfe es daher „einer abgestimmten Arbeit vor Ort und eines stärkeren Zusammenwirkens aller am Bildungsprozess Beteiligten.“
Bereits nach dieser zweiten Runde des Netzwerkes 83 waren sich alle Anwesenden einig, sich nunmehr regelmäßig zu einem Meinungsaustausch zu treffen. Der nächste Termin soll dann unter der Überschrift „Interkommunale Zusammenarbeit“ stehen.