Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion zu Gast beim SPD Ortsverein Oberaden

Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion zu Gast beim SPD Ortsverein Oberaden

Umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion zu Gast beim SPD Ortsverein Oberaden 150 150 Rüdiger Weiß

Auf der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Oberaden sprach der Abgeordnete über die aktuellen Energiepläne der beiden Bündnispartner in Düsseldorf. Und behandelte damit ein komplexes Thema, bei dem – wie Stinka zu Beginn seines halbstündigen Referates gestand – auch innerhalb seiner Partei eine Menge Emotionen im Spiel sind.

Zahlreiche Beschränkungen aus der schwarz-gelben Regierungszeit sollen fallen. Christdemokraten und Liberale hatten die Höhe der Windräder auf 100 Meter begrenzt. Diese Maximalhöhe soll zugunsten leistungsstärkerer Anlagen nicht mehr gelten. Denn im Gegensatz zur Wasserkraft, so der Experte, biete die Stromerzeugung aus bewegter Luft noch Potenziale. „Bis zum Jahr 2020 wollen wir 15 Prozent des Stroms durch Windkraft gewinnen.“

Das, so Stinka weiter, sei gerade für die Region interessant, da die Großpropeller aus Komponenten hergestellt würden, die früher Bergbauzulieferer für die Zechen bereitgestellt haben. Klimaschutz und Wirtschaftspolitik müssten Hand in Hand gehen. Etwa 2820 Anlagen, sagte Stinka auf Nachfrage, seien derzeit in NRW am Netz.

Nach den Plänen von Rot-Grün soll die Liberalisierung der Bauregeln vor allem das so genannte Repowering erleichtern. Das sieht vor, alte Kleinanlagen mit geringer Leistung durch modernere Großanlagen zu ersetzen. „Wir wollen den Ausbau möglichst ohne großen Flächenverbrauch schaffen“, nannte Stinka das Ziel.

Doch an dem Energiemix der Zukunft scheiden sich die Geister. Denn beliebt sind Windkraftanlagen in der Regel nicht – insbesondere dann, wenn sie vor der eigenen Haustür entstehen sollen. Auch in Bergkamen regte sich 2007 Widerstand. Bereits vor dem Bau des Windrades auf dem Galgenberg hatten sich Bürgerproteste formiert.

Wer jedoch für Klimaschutz und Atomausstieg einstehe, so Stinka, der müsse auch Veränderungen zulassen.

Von Ricarda Wenge
Hellweger Anzeiger v. 29.6.11