Bereits im vergangenen Jahr erhielt die Stadtbibliothek Bergkamen im bundesweiten Wettbewerb „Bibliothek des Jahres 2011“ den zweiten Preis. Es war eine Auszeichnung, die vor allem das besondere Förderkonzept für junge Menschen mit Migrationshintergrund honorierte. Gestern nun luden die Leiter Wolfgang Vogelmann und Jutta Koch Unterstützer des Projektes und Freunde zu einer kleinen Feier in die Stadtbibliothek. Denn gerade die Empfehlungsschreiben der Unterstützer aus Politik, Literatur und Kirche halfen mit, diesen Preis, der im Oktober in Berlin von der Zeit-Stiftung verliehen wurde, zu ermöglichen. Auch Rüdiger Weiß gehört mit einem Empfehlungsschreiben zu diesem Unterstützerkreis.
„Gerade wenn ich in Funktion als Politiker in unserem Land unterwegs bin, fällt mir doch auf, wie viel meine Heimatstadt Bergkamen in Kultur investiert und damit zu bieten hat. Dabei ist die Stadtbibliothek mit ihrem Bildungs- und Migrationskonzept natürlich einer der Schwerpunkte. Darauf kann man wirklich stolz sein. Ich habe dieses Konzept gerne unterstützt und werde es auch in Zukunft tun.“ Es ist vor allem diese beispielgebende Integrations- und Bildungsarbeit, für die die Stadtbibliothek nun den Preis erhalten hat. Das betonte auch der Beigeordnete der Stadt, Bernd Wenske in einleitenden Worten. Bereits 1999 wurde in der Stadtbibliothek erstmals eine türkische Mediathek eröffnet. Es folgten das Programm „Lesekompetenz“ in Kooperation mit Bergkamens Kindergärten und Grundschulen, sowie 2007 die Einrichtung des Selbstlernzentrums mit PCs. „Dieses Programm sollte vor allem Mädchen mit Migrationshintergrund an die Technik heranführen. Wie man bei regelmäßiger Nutzung hier sieht, mit Erfolg“ so Bernd Wenske.
Vor zwei Jahren folgte das kommunale Bildungskonzept, das Kinder bereits im frühen Alter an Bildung heranführen soll. Dieses Konzept war nun auch einer der Gründe für den bundesweiten Preis. So schreibt die Jury, dass vor allem die „engmaschige Bildungsarbeit […], zweisprachige Vorlesenachmittage, die gezielte Ausbildung von zweisprachigen Lesepaten und eine beispielhafte interkulturelle Bibliotheksarbeit […] die Bibliothek zu einem herausragenden außerschulischen Lernort und zu einem landesweit führenden Vorbild für die Intergrationsarbeit“ macht. Ein großes Lob, das auch Bürgermeister Roland Schäfer in einem schriftlichen Grußwort hervorhob. Das Bibliotheksteam möchte aber bescheiden bleiben und vor allem den eingeschlagenen Weg weiter fortführen. Dieser Preis hat nun gezeigt, dass dieser Weg ein Guter ist.