Es war eine interessante Kultur-Radtour entlang der renaturierten Seseke. An der Hilsings-Mühle in Kamen-Methler ging es in Richtung Oberaden entlang der „Überwassergehen“-Kunstwerke, die 2010 anlässlich des Kulturjahres in die Seseke integriert wurden. 20 radelnde Teilnehmer sind meiner Einladung zu dieser Sommertour gefolgt. Das große Interesse gerade in der Ferienzeit hat mich überrascht und sehr gefreut.
Interessierte Zuhörer und Radler an der renaturierten Seseke
Zusammen mit Stadtführer Klaus Holzer ging es zunächst zum Kunstwerk „Jetzt und der Fluss“ von Christian Hasucha, das auf die Zeit und seine Veränderung eingeht. Das 32 Tonnen schwere Gebilde, das aus Steinen das Wort Jetzt darstellt, lädt auch zum Verweilen und Picknicken ein. Dafür blieb unserer Radgruppe aber keine Zeit. Entlang der weiteren Kunstwerke „Line of Beauty“ und „Landschaft im Fluss“ erklärte Klaus Holzer nicht nur die Bedeutung von moderner Kunst, sondern auch viel zum Fluss und seiner Geschichte. Wer hätte gedacht, dass für die Renaturierung der Seseke knapp 2,5 Mio. Tonnen Erde bewegt worden sind?
Nach knapp 5 Kilometern entlang des Flusses bog unsere Gruppe schließlich Richtung Oberaden zum neuen Archäologischen Park ab. Hier entsteht im Moment die Holz-Erdemauer, eine Nachbildung der alten römischen Wehranlage des Römerlagers. Die ersten Holzdielen stehen bereits, auch der Graben davor ist schon ausgehoben. Es lässt sich erahnen, was hier in den nächsten Monaten entstehen wird. Im Gegensatz zu dem auffälligen, aber historisch nicht ganz korrekten Römerpark in Xanten, entsteht hier ein historischer exakter Nachbau. Zusammen mit der kleinen Arena, die bereits fast fertig gestellt ist, wird dieser Archäologie-Park sicher eine touristische Attraktion für Bergkamen. Zumal die Einbindung in die Römerroute Oberaden mit Detmold, Haltern am See und Xanten verbindet.
Die Radgruppe in der neuen Arena in Oberaden
Nach so vielen Eindrücken rund um moderne FlussKultur und römische Geschichte endete die Radtour im Oberadener Museum mit einer kleinen Abschlussführung durch die römische Geschichte. Der Kaffee zum Abschluss war nach der langen Fahrt sehr willkommen. Die überaus positive Resonanz der Teilnehmer hat mich sehr gefreut. Ich hoffe auch im kommenden Frühjahr wieder eine ähnliche Tour anbieten zu können.