Wirtschaftsminister Garrelt Duin zu Gast in Bergkamen

Wirtschaftsminister Garrelt Duin zu Gast in Bergkamen

Wirtschaftsminister Garrelt Duin zu Gast in Bergkamen 150 150 Rüdiger Weiß

Auch in Bergkamen ist die Energiewende ein wichtiges politisches Feld. Um sich darüber genauer zu informieren, war an diesem Freitag hoher politischer Besuch aus Düsseldorf angekündigt.  Auf Einladung des SPD Stadtverbandes Bergkamen und über Rüdiger Weiß im Landtag vermittelt, referierte der neue Wirtschaftsminister von Nordrhein-Westfalen, Garrelt Duin, über die bevorstehende Energiewende und stellte sich den Fragen der knapp 50 Zuhörer in der Volkshochschule an der Lessingstraße.

Rüdiger Weiß begrüßte zusammen mit Bürgermeister Roland Schäfer und demSPD-Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Schäfer Wirtschaftsminister Garrelt Duin in Bergkamen

Rüdiger Weiß begrüßte zusammen mit Bürgermeister Roland Schäfer und dem SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Bernd Schäfer Wirtschaftsminister Garrelt Duin in Bergkamen.

Wird Energie in Zukunft ein Luxusgut, das sich längst nicht mehr alle leisten können? Garrelt Duin verneinte dies. Immerhin bezahle jeder Haushalt aktuell nur 5 Prozent des monatlichen Einkommens für die Energierechnung. Auch in absehbarer Zeit werde dieser Anteil nicht wesentlich steigen. Wobei jedoch auch der Minister einräumte, dass die Energiepreise durch die Energiewende zweifellos steigen werden. Doch was ist mit den ärmeren Bevölkerungsteilen? Mit den Sozialempfängern oder auch Arbeitenden auf dem Niedriglohnsektor? Werden auch sie ansteigende Energiepreise zahlen können? Minister Garrelt Duin hatte dafür einen eher ungewöhnlichen Ansatz. Anstatt Energiepreise für diesen Bevölkerungsteil zu subventionieren, solle lieber in die Erneuerung der energieintensiven Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Fernseher investiert werden. Da in solchen Haushalten meist veraltete Geräte stehen, sieht Minister Garrelt Duin dort besonderes Einsparpotenzial. Über Kleinstkredite sollen diese Geräte dann von den Menschen abbezahlt werden.

Grundlegend stimmten der Minister und die interessierten Bergkamener in der grundlegenden Ausrichtung der Energiewende überein. Der Klimawandel muss berücksichtigt werden, bis 2050 soll 80 Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren Energien bestehen. Die Versorgungssicherheit muss gewahrt werden, ein Plädoyer für den Ausbau des Energienetzes in Deutschland und einem zentralen Masterplan der Landes- und Bundesregierung, der die Abhängigkeit von den Schwankungen der Märkte und Börsen minimiert. Und letztlich auch die Bezahlbarkeit von Strom. Da müsse halt auch weiter auf konventionelle Energie wie Stein-, Braunkohle oder Erdgas gesetzt werden, so Garrelt Duin. Nur Energie aus Wind, Sonne oder Wasserkraft würde den Strompreis zum jetzigen Zeitpunkt übermäßig erhöhen.

Es war eine interessante Diskussion um ein aktuelles Thema. Nebenbei konnte sich Garrelt Duin auch in Bergkamen als neuer Wirtschaftsminister vorstellen. Ein durchaus streitbarer Wirtschaftsminister, der aber mit einer klaren Vorstellung, die künftige Energiepolitik in Nordrhein-Westfalen mitgestalten will.