Es war eine denkwürdige Veranstaltung. Die deutsche Schriftstellervereinigung P.E.N. hat in Dortmund mit ihrer Reihe “Writers in Prison” an die vielen Schriftsteller weltweit erinnert, die wegen ihrer Werke verfolgt und gefoltert werden. Viele von ihnen sitzen aktuell in Gefängnissen ein, einige haben durch die Verfolgung und Folter auch ihr Leben gelassen. Auf Initiative des P.E.N.-Mitgliedes Heinrich Peuckmann wurden dieser verfolgten Schriftsteller im Dortmunder Kulturzentrum “U” mit einer Lesung gedacht.
Die vier vorstellten Schriftsteller aus Tschetschenien, Algerien, dem Iran und Südafrika wurden durch Auszüge ihrer Werke vorgestellt. Als Lesepaten standen dafür der ehemalige Präses der Evangelischen Kirche Westfalen, Alfred Buß, die bekannte Journalistin Petra Reski, der große BVB-Torwart Hans Tilkowski und Gymnasiallehrer und Theaterregisseur Willi Müller bereit. Es war literarisch eine emotionale Reise durch verschiedene Länder, die vom Krieg zerstört wurden oder unter Diktaturen zu leiden hatten. Die über 150 Zuhörer im komplett gefüllten Restaurant “View” hoch oben über Dortmund hörten gebannt und auch häufig sehr ergriffen den Vortragenden zu. Umrahmt wurde diese gelungene Veranstaltung von der Leipziger Musikgruppe rund um Thomas Bachmann, die ihre Musik bewusst der nachdenklichen, aber nicht traurigen Stimmung angepasst hatten.