Am heutigen Donnerstag wurde in der Gemeinde Bönen unweit des Schachtturmes ein Teilabschnitt der Radstrecke entlang der alten Klöcknerbahn nach dem Schriftsteller Max von der Grün benannt. Der Schriftsteller war eine wichtige Persönlichkeit innerhalb der Ruhrgebietsliteratur. Seine Werke waren immer an sozialen Fragen orientiert und durchaus politisch. Sein Hauptwerk “Irrlicht und Feuer”, das in diesem Jahr vor genau 50 Jahren veröffentlicht wurde, hatte eine hohe soziale und politische Sprengkraft, die sogar zu einer Klage gegen den Schriftsteller führte.
Ironischerweise ist er den meisten Menschen, nicht mit diesen Werken rund um die Arbeitswelt in Erinnerung geblieben, sondern mit einem Jugendroman. Die bekannten Vorstadtkrokodile entstammen seiner Feder und werden bis heute in vielen Schulen gelesen. Auch die Kinofilme tragen zur Popularität der Vorstadtkrokodile bei.

Rüdiger Weiß zusammen mit Jenny von der Grün, der Witwe des Schriftstellers, Bönens Bürgermeister Rainer Esskuchen, dem Initiator und Schrifsteller Heinrich Peuckmann sowie Freunden und Unterstützern vor dem neuen Radstück
Max von der Grün, der 2005 im Alter von 79 Jahren verstarb, hatte dabei einen engen Bezug zu Bönen und dem angrenzenden Kamen. 1951 aus dem bayrischen Bayreuth gekommen, wollte er als Bergmann eigentlich nur 2 Jahre blieben. Es wurden letztlich 54 Jahre, die Max von der Grün in Bönen auf der Zeche gearbeitet und Kamen bzw. Dortmund gelebt hat. “Auch ich habe als Lehrer mit den Schülern die Vorstadtkrokodile lesen lassen. Zusammen mit einem alten Zeitzeugen, den ich für die Unterrichtsreihe gewinnen konnte, war das eine tolle Erfahrung für die Schüler und auch für mich” erzählt Rüdiger Weiß.
Mit der Eröffnung wird ein weiteres Teilstück nach dem Schriftsteller benannt. Bereits seit einigen Jahren heißt die alte Klöcknerbahn auf dem Stadtgebiet von Kamen und Heeren-Werve nach Max von der Grün.