Martin Schulz mit großer Europa-Rede am Politischen Aschermittwoch in Schwerte

Martin Schulz mit großer Europa-Rede am Politischen Aschermittwoch in Schwerte

Martin Schulz mit großer Europa-Rede am Politischen Aschermittwoch in Schwerte 150 150 Rüdiger Weiß

Es war ein großes und auch kämpferisches Pladoyer für Europa, das Martin Schulz am gestrigen Politischen Aschermittwoch in Schwerte ausbreitete. Der Präsident des Europäischen Parlaments war der Große Festredner der traditionellen Veranstaltung in der Gaststätte Freischütz, die von der SPD Westliches Westfalen zum mittlerweile 22. Mal veranstaltet wurde. Über 700 Gäste hörten im ausverkauften Saal der Rede Martin Schulz über Europa zu. Eine leidenschaftliche Verteidigung des europäischen Gedankens, allerdings auch mit Kritik an der Verwaltung und Bürokratisierung in Brüssel.

Martin Schulz bei seiner Rede am Politischen Aschermittwoch in Schwerte

Martin Schulz bei seiner Rede am Politischen Aschermittwoch in Schwerte

“Wir haben im Moment zwei Strömungen in Europa”, so Martin Schulz, “die liberale Strömung wollen alles bis zum kleinsten städtischen Friedhof privatisieren. Die andere Strömung möchte Europa überregulieren und Standards von Nord-Schweden bis Süd-Andalusien durchsetzen. Beides kann so nicht funktionieren.” Schulz denkt dabei eher an eine Europäische Union, die sich für das Interesse des einzelnen Menschen einsetzt und von unten nach oben strukturiert werden soll. Nicht umgekehrt wie das heute der Fall ist. “So ist doch klar, dass der Frust über die Verwaltungskrake EU, die Idee von einem geeinten und friedlichen Miteinander in Europa überlagert. Europa ist für viele heute nicht mehr eine Chance für die Zukunft, sondern Relikt der Vergangenheit. Der Verdruss gerade in den Südeuropäischen Ländern zeigt dies sehr deutlich!”

Auch Rüdiger Weiß und Oliver Kaczmarek waren als geladene Ehrengäste beim Politischen Aschermittwoch in Schwerte

Auch Rüdiger Weiß und Oliver Kaczmarek waren als geladene Ehrengäste beim Politischen Aschermittwoch in Schwerte

Doch mit der Europawahl im Mai, die auch mit der Kommunalwahl zusammenfällt, kann viel bewirkt werden, so Martin Schulz. Auf lokaler wie globaler Ebene sei es wichtig, die Stimme abzugeben und mitzubestimmen. Sei es, um nicht wieder die Schreckgespenster Europas, den Fremdenhass oder den Ultranationalismus zu wecken. Denn diese Gefahren seien zwar insgesamt gebannt, allerdings nicht verschwunden. Erschreckende Entwicklungen in Ungarn, Frankreich oder Italien mit starken rechten Parteien zeigen dies.

Die Rede Martin Schulz kam gut an bei den Gästen. “Weniger bissig gegen die poltischen Parteien in Deutschland, dafür kämpferisch für die Idee von Europa” erzählte Rüdiger Weiß als geladener Ehrengast der Veranstaltung.