Viele kleine Schritte gegen den Klimawandel

Viele kleine Schritte gegen den Klimawandel

Viele kleine Schritte gegen den Klimawandel 150 150 Rüdiger Weiß

Um ein Viertel soll in Nordrhein-Westfalen – ausgehend vom Jahr 1990 – bis 2020 die Gesamtsumme der Treibhausgasemissionen gesenkt werden. So sieht es das im Januar 2013 verabschiedete Klimaschutzgesetz vor. Den genauen Fahrplan zur Erreichung dieses Ziels soll ein fünf Jahre geltender Klimaschutzplan vorgeben. In einem Kolloquium ließen sich die Abgeordneten des Landtags im eigens eingerichteten Unterausschuss Klimaschutzplan über die bisher erarbeiteten grundsätzlichen Ansätze und Vorschläge unterrichten.

Zur Erstellung des umfassenden Maßnahmenkatalogs organisiert die Landesregierung einen breit angelegten Prozess des Dialogs und der Beteiligung, so die Vertreterinnen und Vertreter des Umweltministeriums. Abgeschlossen sei die im Herbst 2012 gestartete Konzeptionsphase, an der sich rund 400 Expertinnen und Experten aus Verbänden, Unternehmen, Kommunen, Wissenschaft, Kirchen, Gewerkschaften und weiteren gesellschaftlichen Gruppen beteiligt hätten. Dabei habe man 6 Sektoren, 23 Handlungsfelder, 189 Strategien und 258 Maßnahmen erarbeitet. In der zweiten Phase wolle man jetzt bis zum 31. März 2014 die breite Öffentlichkeit über verschiedene Veranstaltungen sowie eine Online-Beteiligung in den Prozess einbinden. Nach entsprechender Auswertung soll dann ein Bündel an Vorschlägen und Empfehlungen für einen Klimaschutzplan vorliegen.

Als erster der sechs Sektoren wurde im Unterausschuss der Bereich “Bau” erörtert. Hier ging es um die Frage, wie man bis zum Jahr 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand erreichen könne. Je nach Tiefe der Sanierung müssten demnach pro Jahr zwei bis drei Prozent der Gebäude vollständig saniert werden. Konkrete Maßnahmen sehen hierbei unter anderem ein Förderangebot vor, das neben Wohngebäude auch Nicht-Wohngebäude umfassen soll. Des Weiteren soll das Land die Entwicklung standardisierter Komponenten zum Beispiel für die energetische Sanierung unterstützen. Ein wichtiger Punkt soll auch die Entwicklung dezentraler Kurzspeicher sein, um als Ergänzung von Photovoltaik zu einer Entlastung der Stromnetze beizutragen. Die Abgeordneten hinterfragten insbesondere, wie man die Menschen dazu bringen könne, die entsprechenden Angebote wahrzunehmen und wie man die wahrscheinlicheren Teilsanierungen statistisch erfassen wolle. Immerhin unterlägen viele Baumaßnahmen keiner Genehmigung.

Die Reduzierung bzw. Vermeidung klimaschädigender Emissionen über Düngung und Viehbestand war ein wichtiges Thema im Bereich “Landwirtschaft, Forst und Boden”. So soll zum Beispiel der Stickstoffeinsatz im Gemüseanbau zurückgefahren werden, da hierüber Lachgas freigesetzt würde. Da auch die Torfgewinnung zu Emissionen führt, soll über die Wiedervernässung von Mooren nachgedacht werden; dies würde gleichzeitig sogar die Fähigkeit erhöhen, CO2 zu speichern. Weiter ausgebaut werden soll auch die Förderung nachwachsender Rohstoffe, wobei die Effizienz von Biokraftstoffen gesteigert werden soll. In der Aussprache verwiesen die Abgeordneten auf die Problematik der Flächenkonkurrenz. So würden Brachflächen auch zum Schutz der Artenvielfalt benötigt.

Weiter Informationen auf den Seiten den Umweltministeriums NRW unter: https://www.umwelt.nrw.de/