Von der Autobahn A2 aus ist es gut zu sehen. Unübersehbar steht es am Eingang zu Hamm. Der mächtige Kühlturm des nie angefahrenen AKWs ist dabei nicht das einzige Gebilde des Kraftwerks Hamm-Uentrop. Seit vielen Jahrzehnten schon wird hier in den Kohleblöcken des Kraftwerks ein Großteil des regionalen Stroms her- und bereitgestellt. Für Rüdiger Weiß ergab sich nun auf Einladung der RWE, die das Kraftwerk betreibt, die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des großen Kraftwerks zu werfen. Dabei wurde im Gespräch mit Kraftwerksleiter Dr. Stefan Laarmann und den Essener Managern Wolfgang Schneider und Jörg Kerlen schnell deutlich, dass Energiewirtschaft und Energieversorgung komplexe Themen sind. Gerade die Energiewende hin zu regenerativen Energien ist ein komplexer Prozess. Denn nicht immer scheint die Sonne oder weht der Wind. Diese Unwägbarkeiten werden unter anderem vom Kohlekraftwerk in Hamm-Uentrop abgefangen. Denn bei Engpässen in der Stromversorgung durch die regenerativen Energien springen die Turbinen des Kohlekraftwerks an und stellen den benötigten Strom bereit. Doch die Bereitstellung und der Betrieb dieser Kohlekraftwerke wird für RWE zunehmend unrentabel. Ein Grund, warum das Kohlekraftwerk in Werne bald vom Netz genommen werden soll und viele Arbeitsplätze wegfallen werden. “Die Komplexität dieses Themas erwartet man nicht auf den ersten Blick. Für den Laien fließt der Strom einfach kontinuierlich aus der Steckdose” erzählt Rüdiger Weiß. ” Dahinter steht jedoch ein umfangreicher Prozess. Etwa die Verschiffung der Kohle aus allen Teilen der Welt nach Uentrop und die zeitgenaue Verstromung im Kraftwerk.”
Einen Überblick konnte sich Rüdiger Weiß bei der Werksbesichtigung mit Kraftwerksleiter Dr. Stefan Laarmann verschaffen. Von ohrenbetäubend lauten und haushohen Turbinen, über den 100 Meter hohen Kraftwerksblock bis hin zun den riesigen Kohlehalden, zeigte die Rundtour vor allem die großen Dimensionen des Kraftwerks.