Das Konzept „Mobile Täter im Visier“ (MOTIV), mit dem die Polizei gegen überregional agierende Einbrecherbanden vorgeht, ist erfolgreich. Das belegen die in Düsseldorf vorgelegten Zahlen. Seit dem Start vor einem Jahr haben die Spezialisten des Landeskriminalamtes und der Polizei 470 mobile Intensivtäter identifiziert. 252 davon brachten sie hinter Schloss und Riegel. „Mit diesem intelligenten Konzept erhöhen wir den Fahndungs- und Ermittlungsdruck auf die Intensivtäter ganz deutlich“, sagte Innenminister Ralf Jäger in Düsseldorf. „Wir bündeln die Ermittlungen landesweit in 16 spezialisierten Dienststellen, die eng miteinander vernetzt sind. Das macht die Arbeit der Einbruchsexperten so effektiv.“
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ging im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent zurück. Die Aufklärungsquote stieg um 2,9 Prozentpunkte. In 41,6 Prozent aller Fälle schafften es die Einbrecher nicht, die Wohnungen zu öffnen. Es blieb beim Versuch. „Weniger Einbrüche und eine höhere Aufklärungsquote – unsere Doppelstrategie aus Prävention und verstärkter Strafverfolgung wirkt“, hob Jäger hervor.
Trotz dieser guten Entwicklung gibt es für die Polizei keinen Grund zur Entwarnung. Deshalb beginnt sie heute eine Aktionswoche zum Einbruchsschutz. Die Experten der Kriminalpolizei informieren landesweit auf Veranstaltungen und mit Aktionen über die Möglichkeiten, seine vier Wände vor Einbrechern wirksam zu schützen. „Die Rechnung ist dabei ganz einfach: Je besser der Einbruchschutz desto weniger erfolgreiche Wohnungseinbrüche gibt es“, erklärte der Innenminister. Außerdem wird die Polizei mit überregionalen und sogar länderübergreifenden Kontrollen den Fahndungsdruck auf mobile Täter in dieser Woche noch einmal erhöhen.
Ein neuer Baustein in der Bekämpfung des Wohnungseinbruches ist die Kooperation zwischen der Polizei und dem Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW). „Gemeinsame Strategien helfen Eigentum zu schützen. Mehr Vorsorge und mehr Einbruchsschutz bedeutet auch: Weniger Menschen werden zu Einbruchsopfern. So sollen in den Wohnungen der Mitgliedsunternehmen beispielsweise einbruchhemmende Türen und Fenster nach den Empfehlungen Polizeiexperten eingebaut werden“, erläuterte Jäger. Die 471 Mitgliedsunternehmen des VdW verwalten über eine Million Wohnungen in NRW. „Die Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften tragen aus Tradition heraus soziale Verantwortung und engagieren sich langfristig in Stadtteilen und Quartieren“, sagt Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen. „Viele lokale Bündnisse zwischen Polizei und Wohnungswirtschaft sind so bereits entstanden. Deshalb begrüßen wir, dass zu der landesweiten Zusammenarbeit kommt. Zu lebenswerten Städten und einer lebenswerten Heimat gehört ein verlässliches Sicherheitsgefühl.“