Nordrhein-Westfalen hat 2014 900 Millionen weniger an neuen Krediten aufnehmen müssen als nach der Besoldungsanpassung für die Landesbeamten und den Einbrüchen bei den Steuereinnahmen in der Jahresmitte 2014 zu erwarten war. Statt der im Haushaltsplan für 2014 veranschlagten Kreditaufnahme von 3,2 Milliarden Euro hat das Land 2,3 Milliarden Euro aufgenommen. Gegenüber 2013 sank die Nettoneuverschuldung ebenfalls um 900 Millionen Euro. Im Haushaltsplan 2015 ist gegenüber 2014 eine weitere Absenkung um 400 Millionen Euro vorgesehen.
Zu dem guten Ergebnis haben sowohl bessere Einnahmen wie geringere Ausgaben beigetragen. Nach einer Achterbahnfahrt im Jahresverlauf haben die Einnahmen in der zweiten Jahreshälfte deutlich angezogen und lagen am Jahresschluss rund 680 Millionen Euro über dem erwarteten Wert. Die Ausgaben blieben um rund 220 Millionen Euro unter dem Haushaltsansatz. Dazu trugen im Wesentlichen niedrigere Zinsen (rund 60 Millionen Euro) und geringere Ausgaben für die Beihilfen im Krankheitsfall (rund 85 Millionen Euro) bei.
Auch aus dem Verkehrsministerium sind gute Zahlen für das Jahr 2014 verzeichnet worden. „Wir haben im vergangenen Jahr 976 Millionen Euro und damit erheblich mehr als in den beiden Vorjahren an Bundesmitteln für die Autobahnen und Bundesstraßen abrufen können“, sagte Verkehrsminister Michael Groschek in Düsseldorf. „Im letzten Quartal haben wir zusätzliche 95,8 Millionen Euro beim Bund abrufen können. Das war ein erfolgreiches Jahr für NRW“, sagte Groschek.
2014 sind insgesamt 976,2 Millionen Euro in die Bundesfernstraßen in NRW geflossen. In den Vorjahren waren es 895 Millionen Euro (2013) und 907,7 Millionen Euro (2012): Im Jahr 2014 entfielen von den Gesamtmitteln auf Investitionen 816 Millionen Euro (2013: 735,4 Millionen Euro, 2012: 769,4 Millionen Euro). Die investiven Maßnahmen 2014 verteilen sich auf Neu- und Ausbaumaßnahmen des Bundesfernstraßenbedarfsplans in Höhe von 211,3 Millionen Euro, Erhaltungsmaßnahmen 455,9 Millionen Euro und sonstige Investitionen wie Lärmschutzbauten oder Erneuerung der Tunneltechnik 148,8 Millionen Euro. Die Differenz zum Gesamtbetrag in Höhe von 160,2 Millionen Euro sind die Mittel für nicht investive Unterhaltung und Instandhaltung des Bundesfernstraßennetzes.