Am Montagabend habe ich an einer öffentlichen Diskussionsrunde teilgenommen, zu der der SPD Unterbezirk Unna, die SPD-Kreistagsfraktion und der Kreisverband Unna der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) eingeladen hatten. Sie stand unter dem Titel “Kein Kind zurücklassen – Wo stehen wir in NRW und im Kreis Unna und was ist noch zu tun?” und fand im Soziokulturellen Zentrum in Lünen-Gahmen statt.
Wie der Titel bereits verrät wurde in einer offenen Gesprächsrunde ein Zwischenfazit des Modellprojektes “„Kein Kind zurücklassen” gezogen und die noch nachholbedürftigen Schwachpunkte kommunaler Bildungs-, Familien- und Jugendpolitik erörtert.
Die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer (SPD) war der Einladung gefolgt und rückte den Kreis Unna insgesamt in ein gutes Licht: “Wir kennen den Kreis Unna als sehr, sehr verlässlichen Partner”, meinte Ministerin Schäfer in ihrer Begrüßungsrede.
“KeKiz”: ein Modellprojekt in 18 Kreisen und kreisfreien Städten
Das Modellprojekt “Kein Kind zurücklassen” – kurz „KeKiz“ – ist ein bundesweit beachtetes Vorhaben des Landes Nordrhein-Westfalen. Dessen Ziel ist eine verbesserte Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schule, Kindertageseinrichtungen, Jobcenter und Wohlfahrtsverbänden und wird neben dem Kreis Unna noch in 17 weiteren Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen seit November 2011 modellhaft umgesetzt. Ende dieses Jahres läuft die erste Phase von “KeKiz” aus und wird dann durch die Bertelsmann-Stiftung ausgewertet.
Zur Diskussion waren neben der Familienministerin Ute Schäfer und Moderator Thomas Semmelmann noch Christine Busch (Sozialdezernentin Stadt Bergkamen), Theodor Rieke (Vorsitzender Kreisjugendhilfeausschuss) und Rolf Möller (stellv. Bürgermeister Stadt Lünen) geladen. Außerdem nahm das Auditorium sehr rege an den Gesprächen teil und legte seine Eindrücke aus Politik, Verwaltung und öffentlichen Einrichtungen dar.
“Vernetzung statt Versäulung”
Als Quintessenz der Veranstaltung ging hervor, dass die sozialen Einrichtungen im Kreis Unna und damit auch in den Städten und Gemeinden meines Wahlkreises Kamen, Bergkamen, Bönen bereits ein breites Angebot zum Schutz und zur Förderung der Kinder und Jugendlichen geschaffen haben. Nachholbedarf gibt es noch bei der Vernetzung und der Kooperation untereinander. Die Ministerin sprach von “Vernetzung statt Versäulung” als wichtige Herausforderung für die Kommunen im Zuge des “KeKiz”-Projektes. Die Verbesserung von Entwicklungschancen, die Stärkungen der Eltern und die präventive Maßnahmen sollen auch in der zweiten Phase von “KeKiz”, der Vertiefungsphase, im Mittelpunkt stehen.