In Nordrhein-Westfalen gelten schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen als funktionale Analphabeten. Diese Menschen scheitern daran, ganze Sätze zu lesen und deren Inhalt zu erfassen. Um diese Lebenssituationen nachhaltig zu verbessern, müssen Alphabetisierung und Grundbildung dauerhaft in unserem Verständnis einer breit gefassten Weiterbildung verankert werden. Dabei ist Grundbildung mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen. Es gilt, diese Fertigkeiten mit Alltagskompetenzen und einem Demokratieverständnis zu verbinden. Begründung: Ohne Grundbildung sind Menschen weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Nachdem bereits Anfang 2014 ein erster Antrag zur Bekämpfung von Analphabetismus verabschiedet wurde, möchte der Landtag nun, auch im Hinblick auf die bevorstehenden Herausforderungen durch die zu uns kommenden Flüchtlinge, einen nächsten Schritt gehen und eine Grundbildungsoffensive anstoßen, die über Maßnahmen zur Alphabetisierung hinausgeht. Am Donnerstag wird über den neuen Antrag debattiert, der fraktionsübergreifend von allen von im Landtag vertretenen Fraktionen unterstützt wird.