Schule und Bildung

Follow-Up zum Schulgipfel am 04.02.2021, 17:30 Uhr

Follow-Up zum Schulgipfel am 04.02.2021, 17:30 Uhr 680 383 Rüdiger Weiß

Seit gut einem Jahr stellt uns die Corona-Pandemie in unserem Bildungssystem vor besondere Herausforderungen. Schon jetzt ist klar, dass dieses Schuljahr kein normales ist.

Am Dienstag, den 19. Januar 2021, haben die MinisterpräsidentInnen mit Kanzlerin Merkel eine Verlängerung des Lockdowns beschlossen. Damit bleiben die Schulen bis zum 14. Februar 2021 geschlossen und Unterricht wird weiterhin in Form des Distanzlernens stattfinden. Dies gelingt jedoch nicht flächendeckend.

Schülerinnen und Schüler wie Eltern, aber auch Schulleitungen und Lehrkräfte stehen immer noch vor großen ungelösten Problemen und haben viele offene Fragen zum (digitalen) Distanzunterricht. Im Ausschuss für Schule und Bildung am Folgetag, den 20. Januar 2021, hätte Frau Gebauer die Chance gehabt, Lösungen zu präsentieren. Diese Chance wurde nicht genutzt. Wieder einmal fährt Ministerin Gebauer auf Sicht, ohne einen Plan B in der Hinterhand zu haben.

Vor diesem Hintergrund möchten wir als SPD-Fraktion die Gelegenheit nutzen, uns mit Ihnen gemeinsamen auszutauschen. Ihre Ideen und Lösungsvorschläge sind gefragt!

Nur mit Ihren Ideen und Lösungsvorschlägen aus Ihrer Erfahrung heraus können wir einen gemeinsamen Weg finden, das restliche Schuljahr im Sinne unserer Kinder und Jugendlichen zu gestalten. Deshalb wollen wir uns unter anderem zu den Themen Digitalisierung, Ganztag, berufliche Bildung und Grundschulen austauschen und Ideen sammeln. Die Themenräume werden von mir und meinen Kollegen aus dem Arbeitskreis Schule und Bildung moderiert.

Denn bei allen unseren Überlegungen muss das Wohl unserer Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt stehen. Das Ziel muss sein, unseren Schülerinnen und Schülern vor allem die Sorge vor den anstehenden (Abschluss-)Prüfungen und Versetzungen zu nehmen. Hierzu bedarf es eines umfassenden Plans für das gesamte restliche Schuljahr, der Verbindlichkeit und Planungssicherheit für alle Beteiligten schafft.

Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung unseres Schulgipfels 2020 laden wir Sie herzlich zu unserem Schulgipfel – Follow-Up ein:

Donnerstag, den 04. Februar 2021 um 17:30 Uhr Online als Zoom-Konferenz

Ich würde mich sehr über Ihre Teilnahme freuen. Die Zugangsdaten für die Zoom-Konferenz werden Ihnen nach verbindlicher Anmeldung rechtzeitig per Mail zugeschickt.

Melden Sie sich dafür unter folgendem Link in unserem Portal an: http://www.machen-wir.de/schulgipfelfollowup

„CDU und FDP wollen jungen Menschen keine Stimme geben“

„CDU und FDP wollen jungen Menschen keine Stimme geben“ 150 150 Rüdiger Weiß

MdL Rüdiger Weiß:

„CDU und FDP wollen jungen Menschen keine Stimme geben“

CDU und FDP im Landtag NRW verweigern jungen Menschen im Land die aktive Beteiligung an demokratischen Prozessen. Den SPD-Vorschlag, das Wahlalter auf 16 Jahre abzusenken, haben die Regierungsfraktionen im Landtag erneut abgelehnt. „Insbesondere die FDP macht sich damit unglaubwürdig“, sagt dazu Rüdiger Weiß. Auf ihrem Bundesparteitag im September beschloss die Partei, das Wahlalter herabzusetzen. „Erst zeigt sich der stellvertretende Ministerpräsident Joachim Stamp begeistert von der Initiative seiner Partei, nun lässt er seinen Worten keine Taten folgen.“

Wählen ab 16 nicht nur bei Kommunal-, sondern auch bei Landtagswahlen zu ermöglichen, wäre ein Meilenstein in der demokratischen Geschichte Nordrhein-Westfalens. Rüdiger Weiß: „Junge Menschen haben ein großes Interesse an politischen Themen, wie ihre Teilnahme an den Demonstrationen von ‚Fridays for Future‘ zeigt.“ Das Wahlrecht sei der Schlüssel zur politischen Teilhabe. „Diese Chance haben CDU und FDP verspielt“, so Weiß.

#TagDesGrundgesetzes: 3 Fakten über die Verfassung der Deutschen

#TagDesGrundgesetzes: 3 Fakten über die Verfassung der Deutschen 2560 1706 Rüdiger Weiß

Heute – am 23. Mai 2020 – feiern wir 71 Jahre deutsches Grundgesetz (GG). Ursprünglich als Provisorium bis zur Wiedervereinigung vorgesehen, wurde das GG 1949 feierlich verkündet. Einen Tag darauf, nachdem die drei westlichen Besatzungsmächte und die Länder der Verfassung zustimmten, trat das Grundgesetz in Kraft. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik Deutschland beitrat, wurde das GG schließlich zur gesamtdeutschen Verfassung.

Gut zu wissen: 3 Fakten über das Grundgesetz

Zum diesjährigen Tag des Grundgesetzes haben wir drei Fakten über die Verfassung der Deutschen für euch zusammengestellt.

  • Die Abstimmung über das Grundgesetz verlief zunächst nur in zehn von elf westdeutschen Bundesländern positiv, denn: Der Bayrische Landtag lehnte das GG mehrheitlich ab. Wieso das Grundgesetz schließlich auch für Bayern galt? Die bayrischen Abgeordneten beschlossen, das GG doch anzunehmen, falls mindestens zwei Drittel der anderen Bundesländer zustimmten – und hielten sich so trotz Ablehnung eine Möglichkeit zum Beitritt offen.

  • Im Verlauf von 71 Jahren GG ist ungefähr jeder zweite Artikel verändert worden – einige davon sogar mehrfach. Vielleicht ist diese Offenheit für Veränderungen auch ein Grund dafür, warum sich das Grundgesetz so lange bewährt hat.

  • Warum die Verfassung der Deutschen Grundgesetz heißt? Weil es sich dabei ursprünglich um ein Provisorium handelte. Es wurde weder vom Volk in einem Referendum ratifiziert noch wurde damit ein neuer deutscher Nationalstaat gegründet – es vereinte lediglich die drei westlichen Besatzungszonen.

Weitere Infos gibt’s hier:

Bundeszentrale für politische Bildung

Bundesregierung, Artikelserie “Der Weg zum Grundgesetz”

Symbolbild, Quelle: Unsplash

Warum wir den Welttag des Buches feiern sollten

Warum wir den Welttag des Buches feiern sollten 2560 1707 Rüdiger Weiß

Heute, am 23. April, ist UNESCO-Welttag des Buches. Schon wieder so ein ‚sinnloser‘ Feiertag? Nein, denn die Rolle von Autor*innen und Büchern, sowie den Geschichten und dem Wissen, das sie uns vermitteln, kann man nicht genug wertschätzen.

Was hinter dem Welttag des Buches steckt

Grundlage des internationalen Feiertags ist ein regionaler Brauch aus Katalonien: Am 23. April, dem Namenstag des katalanischen Volksheiligen St. Georg, schenkt man sich hier nämlich traditionell Rosen und Bücher. Dieser Brauch hat die UNESCO dazu inspiriert, den 23. April im Jahr 1995 zum UNESCO-Welttag des Buches zu erklären. Auf diesen Tag fällt jedoch nicht nur der Namenstag von St. Georg (und mittlerweile auch der Tag des Buches), sondern auch der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes Saavedra.

Ziel des Welttags des Buches ist jedoch nicht nur das Gedenken besonderer Autor*innen und ihrer Werke, sondern auch die Verbreitung von Büchern und die Förderung der Lust am Lesen. Mein Team und ich haben uns deshalb dazu entschlossen, unsere Lieblingsbücher aus den Regalen hervorzuholen und euch kurz vorzustellen. Und wer weiß: Vielleicht ist eines dieser Werke schon bald auch dein neues Lieblingsbuch.

Unsere Lieblingsbücher im Überblick

Rüdiger empfiehlt
  • “Owen Meany” von John Irving: “Ein Buch über Freundschaft und die amerikanische Geschichte der Kennedy-Ära und des Vietnamkriegs. Absolut lesenswert!”
  • Lyrik von Mascha Kaléko: “Egal, was ihr davon nehmt – absolut lesenswerte Lyrik.”
Kevin empfiehlt
  •  “Fahrenheit 451” von Ray Bradbury: “Bemerkenswert finde ich dabei, dass Bradbury schon 1955 erkannte, wie wichtig die Bewahrung von Geschichte in jedweder Form ist, um die Zukunft davor zu schützen, folgenschwere Fehler erneut zu begehen.”
Martin empfiehlt
  •  “Krabat” von Otfried Preußler: “Ich habe lange überlegt, was mein Lieblingsbuch ist und habe mich am Ende für das Buch entschieden, das ich in meinem Leben am öftesten gelesen habe. Krabat suche ich alle Jahre wieder raus, weil ich total Lust habe in diese düstere Welt von Hexenmeistern und sorbischen Volkssagen einzutauchen. Es ist ein Jugendroman, der aber auch für Erwachsene immer noch Spaß macht.”
Marvin empfiehlt
  •  “Wer die Nachtigall stört” von Harper Lee: “Ich finde das Buch besonders gut, weil durch die Augen der beiden Kinder Rassismus als das dargestellt wird, was es eigentlich ist – etwas total Lächerliches. Der Vater in der Geschichte hat außerdem ein paar ziemlich gute Ratschläge an seine Kinder. Einen davon hat Barack Obama in einer Rede aufgegriffen, nämlich: Man versteht eine Person erst dann wirklich, wenn man sich in ihre Lage versetzt und in der Haut ein bisschen umherwandert. Ich glaube es kann nicht schaden, wenn das ein paar mehr Leute machen würden.”
Nils empfiehlt
  •  “Der Besuch der alten Dame” von Friedrich Dürrenmatt: “Eine Milliardärin verspricht allen Wohlstand und fordert dafür einen Mord ein. Im Verlauf des Buches wird jedoch klar, warum man sich nicht von Materiellem leiten lassen sollte und dass eine Ungerechtigkeit eine andere nicht ausgleichen kann.”

Unser Video zum Tag des Buches findet ihr auf meinem Instagram-Account

So geht es an NRWs Schulen weiter

So geht es an NRWs Schulen weiter 150 150 Rüdiger Weiß

Welche Maßnahmen und Zeitpläne Bundes- und Landesregierung im Hinblick auf Schulöffnungen verfolgen, zeigt dieser Überblick:

Zeitplan bundesweit

  • Die Kultusministerkonferenz erarbeitet bis zum 29. April ein Konzept zur Einhaltung der erforderlichen Hygiene.
  • Die Aufnahme des allgemeinen Unterrichts und Betreuung in Kindergärten: wird durch Kanzlerin mit den Ländern Ende April beraten.

Zeitplan der nordrhein-westfälischen Landesregierung

Abschlussklassen
  • 20. April: Weiterführenden Schulen öffnen, damit Lehrer*innen und Schulträger die Schulen zur Wiederaufnahme herrichten – es sind also nur Lehrer*innen anwesend.
  • 23. April: Erste Schüler*innen können zur Vorbereitung auf Prüfungen und Abschlüsse in die Schulen gehen – auf freiwilliger Basis.
  • 4. Mai: Grundschulen sollen öffnen – zunächst nur für Schüler*innen der Jahrgangsstufe 4, um auf den Wechsel zu den weiterführenden Schulen vorzubereiten.

Alle Schulträger müssen die Voraussetzungen schaffen, um den Vorgaben des Infektionsschutzes zu genügen. Schulen müssen Raumnutzungskonzepte erstellen, die eine Verkleinerung von Klassen und Kursen, sowie die Aufteilung von Lerngruppen zur Einhaltung der Abstandsregeln ermöglichen.

Schulabschlüsse
  • ZP10: Anstelle der zentralen Prüfung soll eine durch die Lehrkräfte zu erstellende Prüfung treten. Inhaltliche Vorgaben der ZP10 werden berücksichtigt, die Prüfungsklausuren sollen aber auf tatsächlich stattgefundenen Unterricht und Unterrichtsinhalte Bezug nehmen.
  • Abiturprüfungen: Prüfungsbeginn ist der 12. Mai – Schüler*innen sollen sich in Schulen gezielt auf Prüfungen vorbereiten, kein Unterricht nach Stundenplan. Die Teilnahme ist freiwillig. Sofern Schüler*innen sich zuhause vorbereiten wollen, sind auch diesen Angebote zur Prüfungsvorbereitung zu machen. Vor-Abi-Klausuren könnten in dieser Zeit nachgeholt werden.
Symbolbild, Quelle: Unspalsh

Um die Zukunft zu verändern braucht es Bildung – Bildung für nachhaltige Entwicklung

Um die Zukunft zu verändern braucht es Bildung – Bildung für nachhaltige Entwicklung 2560 1707 Rüdiger Weiß

Kurvendiskussion, Gedichtanalyse und Brennball spielen, sind seit vielen Jahren fester Bestandteil eines jeden Lehrplans. Aber was ist mit dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren Ressourcen, Chancen- und Geschlechtergleichheit, Frieden und kultureller Vielfalt? Themen wie diese müssen auch Teil unseres Bildungssystems sein. In einer modernen, globalisierten Gesellschaft müssen wir uns die Frage stellen, wie eine sozial gerechte, wirtschaftlich erfolgreich und umweltverträgliche Entwicklung gestaltet werden kann. Dafür braucht es kreative Ideen, Visionen und Gestaltungsmut. Um Veränderungen anzustoßen, benötigt man nicht nur Faktenwissen, sondern auch Werte und Kompetenzen, die durch Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz: BNE) vermittelt werden.

Zu diesen Kompetenzen zählen unteranderem vorausschauendes Denken, eine weltoffene Wahrnehmung, Transkulturelle Verständigung und Kooperation sowie Partizipationskompetenzen, um an Entscheidungsprozessen teilzuhaben.

Die Vereinten Nationen und BNE

Bereits 1992 beschlossen die Vereinten Nationen (UN) bei der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro die Agenda 21. Unter die verschiedenen Handlungsfelder fiel auch damals schon der Bereich Bildung. Die Jahre 2005 bis 2014 wurden als Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. In den zehn Jahren sollten Regierungen auf der ganzen Welt Nachhaltigkeit in ihre Bildungssysteme integrieren. Die UNESCO unterstützte sie dabei und startete im Anschluss, 2015, ein Weltaktionsprogramm, um die Veränderungen weiterzuführen. Bildung spielt auch eine zentrale Rolle in den Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs). Das vierte Ziel sieht vor, dass bis 2030 für alle Menschen eine inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sichergestellt wird.

Nationale Plattform BNE

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Nationale Plattform BNE und begleitende Fachforen geschaffen, die Akteure aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzen und Impulse für die Umsetzung von BNE vor Ort geben. Unter dem Vorsitz von Staatssekretär Christian Luft treffen sie sich zwei Mal im Jahr. So entstand auch der Nationale Aktionsplan, der 2017 auf einer Sitzung der Plattform, verabschiedet wurde. Er ist ein Fahrplan für das deutsche Bildungssystem mit konkreten Zielen, wie beispielsweise einzelne Projekte, Qualitätsmanagement oder die Vernetzung der Bildungsbereiche. Zu den Handlungsfeldern gehören unter anderem die Wirksame Beteiligung von jungen Menschen, Diversität und Inklusion oder der Ausbau der Bildungslandschafen Darüber hinaus gibt es sechs Fachforen, die aus Expert*Innen der jeweiligen Bildungszweige bestehen und die Arbeit der Plattform unterstützen. BNE soll nicht einfach nur ein weiteres Thema auf den Lehrplänen sein, sondern viel mehr strukturell und interdisziplinär verankert werden. Dafür wird BNE als fester Bestandteil der Lehrkräftebildung integriert und es sollen gemeinsam methodische Unterrichtskonzepte entwickelt werden.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

NRWs BNE-Strategie

Auch NRW hat eine eigene Landesstrategie für BNE, die 2016 von der SPD-geführten Landesregierung verabschiedet wurde. Diese wurde gemeinsam mit Vertreter*Innen aus verschiedenen Bildungsbereichen erarbeitet. Auf der Webseite von „BNE NRW“ finden sich zahlreiche Projekte, Veranstaltungen, Informationsmaterialen, Beratungsangebote und Netzwerke. Ein Beispiel ist das „Prima-Klima-Picknick-Projekt“, bei dem Schüler*Innen am Beispiel von Ernährung und Konsumverhalten aufgezeigt bekommen, wo Klimaschutz im Alltag möglich ist.

Es gibt bereits eine Vielzahl von Initiativen, ob global, auf Bundes- oder Landesebene. Zu diesen zählt zum Beispiel die gemeinnützige Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, die im Bereich der frühkindlichen Bildung Mädchen und Jungen in Naturwissenschaften und Technik fit macht. Und obwohl sich bereits viele Menschen gute Konzepte ausgedacht haben, um BNE in die verschiedenen Bildungsstätten zu tragen, ist nachhaltige Entwicklung noch lange nicht in unserem gesamten Bildungssystem oder unserer Gesellschaft verankert.

Die Fragen, mit denen sich BNE beschäftigt betreffen die gesamte Gesellschaft. Es handelt sich nicht um ein Projekt für Schüler*Innen einer bestimmten Altersstufe, sondern muss als lebenslanges Lernen eines jeden Menschen verstanden werden.

Für die verschiedenen Bildungseinrichtungen und Altersgruppen gibt es dennoch konkrete Instrumente:

Frühkindliche Bildung

Die ersten Grundsteine einer individuellen Entwicklung werden bereits in Kitas gelegt. Schon früh muss begonnen werden Kinder für die BNE Themen zu sensibilisieren. Dies geschieht spielerisch und bereitet die Kinder auf ein lebenslanges Lernen vor. Der Morgenkreis, Projekte aber auch das Spielen mit anderen Kindern bieten Gelegenheiten nachhaltige Entwicklung erlebbar zu machen. Dabei können beispielsweise Themen wie Wasser, Ernährung oder Gerechtigkeit Ansatzpunkte sein, um Kinder an BNE heranzuführen.

Schulen

Ziel ist es BNE als festen Bestandteil der Lehr- und Bildungspläne zu implementieren. Schon jetzt ist es leicht BNE in den Unterricht zu integrieren. Zum Beispiel bei der Errechnung von Kurven im Matheunterricht, können Lehrer*innen globalen Entwicklungsmodellen, die die verschiedenen Wachstumsprozesse zeigen (exponentiell, linear, etc.) erklären und die Inhalte von BNE mit den Methoden der Mathematik kombinieren.

Berufliche Bildung

Auch während der Berufsausbildung ist BNE wichtig, da auch Unternehmen ein Interesse daran haben ihre eigene Zukunftsfähigkeit zu sichern. Dies kann beispielsweise in Form von Workshops zum Thema Nachhaltigkeit geschehen nicht nur für die Auszubildenden, sondern auch für die Ausbildenden. BNE hat bereits Eingang in Weiterbildungsangebote zentraler Bildungsträger gefunden (IHK, HWK) und soll durch Prüfungen, Lehrpläne oder Ausbildung von Lehrpersonal weiter integriert werden.

Hochschulen

Studierenden an Hochschulen werden einmal in vielen verschiedenen Berufsfeldern tätig sein und können die Kompetenzen und das Wissen als Multiplikatoren weitertragen. Zukünftige Lehrkräfte oder Wissenschaftler mit innovativer Forschung werden maßgeblich zu einer Veränderung beitragen. In Lüneburg gibt es schon jetzt eine eigene Fakultät für Nachhaltigkeit, die Seminare und Vorlesungen anbietet. An vielen Universitäten gibt es bereits seit Jahren Nachhaltigkeitsreferate, die Hintergründe zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Klima, nachhaltiger Konsum oder Umwelt erläutern. Dies geschieht beispielsweise während eines Nachhaltigen Brunchs, Kleidertauschbörsen oder Poetry Slams.

Non-formales Lernen und Kommunen

Es gibt zahlreiche weitere Projekte, die auf lokaler Ebene stattfinden, denn Lernen findet Überall und jederzeit statt. Das gilt auch für die Erwachsenenbildung. Kommunen und Städte engagieren sich schon über mehrere Jahre hinweg für BNE, denn wenn ein Wandel gelingen soll, muss er auch lokal verankert sein. Länder und Städte haben vielversprechende Projekte, wie die Initiativen „Hamburg lernt Nachhaltigkeit“ oder das Nachhaltigkeitszentrum in Thüringen. Im Nachhaltigkeitszentrum finden Foren für mehr Vernetzung und den Austausch von Erfahrungen statt aber auch Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten.

In Deutschland gibt es bisher viele Modellprojekte im Bereich der BNE. Einzelne Initiativen aber keine flächendeckende Umsetzung. Ein langer Weg liegt noch vor uns. BNE bedeutet Perspektivwechsel und das Hinterfragen der eigenen Privilegien. Das fällt nicht leicht ist aber notwendig. Gerade jetzt, im Angesicht zahlreicher Herausforderungen, ist es umso wichtiger, dass wir lernen den Blick in die Zukunft zu richten, Ideen zu entwickeln und nachhaltige Lösungsansätze umzusetzen.

Weiterführende Links:

Bundeszentrale für politische Bildung: “Bildung für nachhaltige Entwicklung – eine Einführung” (2019)
https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/296913/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung-eine-einfuehrung

Gerhard de Haan, Zeitschrift für internationale Bildungsforschung und Entwicklungspolitik: “Die Kernthemen der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” (2002)
https://www.pedocs.de/volltexte/2013/6177/pdf/ZEP_2002_1_deHaan_Kernthemen_der_Bildung.pdf

BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission
https://www.bne-portal.de/de/einstieg/bildungsbereiche/schule

UNSESO: Bildung für nachhaltige Entwicklung
https://www.unesco.de/bildung/hochwertige-bildung/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung

Wie Universitäten mit der Corona-Krise umgehen – eine Studentin berichtet

Wie Universitäten mit der Corona-Krise umgehen – eine Studentin berichtet 2000 1333 Rüdiger Weiß

Auch ich sitze momentan nicht im Hörsaal, sondern am heimischen Schreibtisch. Statt des Mensa-Essens wird die letzte Packung Nudeln angebrochen und statt Seminartexte zu lesen, schreibe ich an diesen Erfahrungsbericht. Wie Universitäten mit der Corona-Krise umgehen, erfahren Sie hier.

Die Universitäten sind auf die aktuelle Situation nicht besonders gut vorbereitet. Überall in Deutschland haben sie den Semesterstart auf den 20. April verschoben und auf den Notbetrieb umgeschaltet. Nun heißt es für uns abwarten, denn Klarheit und einheitliche Lösungen scheint es bisher nicht zu geben.

Eine einheitliche Lösung zu finden ist schwierig – zu divers sind die Fächer, Universitäten und Gegebenheiten. Die Hochschulen verfügen über eine weitgehende Autonomie, aber es liegt im Interesse aller sich auszutauschen und zusammenzuarbeiten.

Welche Online-Angebote gibt es

Manche Universitäten arbeiten bereits seit Jahren an einem gut ausgebauten Online Angebot. An meiner Universität, der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, versuchen momentan alle, das Semester schnellstmöglich stattfinden zu lassen. Dabei soll solange wie nötig auf Präsenzveranstaltungen verzichtet werden und Online-Alternativen angeboten werden. Da kommen bereits einige Fragen auf: Können Netzwerke und Plattformen die hohe Auslastung aushalten, wenn alle Universitäten gleichzeitig online gehen? Gibt es an den Universitäten überhaupt genügend Lizenzen? Kann man einfach davon ausgehen, dass in jedem Zimmer ein leistungsfähiger Computer oder Laptop steht? Die Computerräume an den Universitäten sind zumindest geschlossen. Kann so Chancengleichheit gewährt werden?

Ich bezweifle auch, dass die Dozierenden und Studierenden gut genug vorbereitet und ausreichend mit den E-Learning Plattformen vertraut sind. An meinem Institut wurde darauf bisher in nur wenigen Seminaren zurückgegriffen. Das bedeutet: zusätzlicher Aufwand für alle. Außerdem gibt es nicht überall diese Möglichkeit. Bei vielen Medizinstudierenden stünden dieses Semester wichtige Praxisübungen an – dort wäre die Umstellung auf Online-Seminare zum Sezieren weniger sinnvoll.

Eine schöne Idee, die aus der Not entstanden ist, stammt von Studierenden. Sie haben eine Plattform gegründet, die Schüler*Innen und Studierende zusammenbringt. Die Schulen sind geschlossen und nun sollen Aufgaben zu Hause erledigt werden. Viele Eltern, die im Homeoffice sind, haben aber nicht die Möglichkeit Ersatzlehrer*In zu spielen. Da sich das Semester verschiebt können Studierende diese Aufgabe übernehmen und bei Hausaufgaben helfen, Fragen beantworten und unklare Sachverhalte erklären.

Warum Corona die Studienfinanzierung erschwert

Viele meiner Kommilitonen, haben nicht das Glück ihrem Job auch im Homeoffice nachgehen zu können. Arbeit in der Gastronomie, auf Events und in der Kulturbranche fällt derzeit weg. Der Semesterbeitrag für das Sommersemester wurde aber bereits überwiesen. Die Bundesregierung hat zumindest zugesichert, BAföG-geförderte Studierende weiterhin zu unterstützen, auch bei Verzögerung des Semesters, Schließung der Hochschulen oder Einreisesperren.

Geschlossene Bibliotheken

Seit Mitte März sind die Bibliotheken größtenteils geschlossen. Online-Literatur ist nur begrenzt vorhanden. So fehlt es für Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten an ausreichenden Quellen zum Arbeiten. Bei einigen Studierenden sind die Prüfungsleistungen vom Wintersemester noch nicht abgeschlossen. Wann sollen diese nachgeholt werden? Das Rektorat meiner Universität verkündet Sonderregeln. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit mündliche Prüfungen per Videogespräch zu absolvieren. In den Vereinigten Staaten wurde die „National Emergency Library“ ins Leben gerufen. Jede*r hat ab sofort und bis zum 30. Juni überall die Möglichkeit auf Bücher, Audios, Videos etc. zuzugreifen.

Warum Corona auch Einfluss auf kommende Semester hat

Eine weitere Herausforderung wird es auch in den kommenden Semestern geben, wenn zusätzlich neuen Studierendenanfänger an die Unis kommen und gleichzeitig Seminare und Prüfungen nachgeholt werden müssen. Das könnte zu einer großen Belastung werden. Bei vielen besteht deshalb die Angst, dass sich der eigene Studienabschluss verschieben könnte.

Vorschlag “Nullsemester” – was das bedeutet

In einem offenen Brief fordern über 1.000 Professor*Innen, Dozierende und Hochschulangehörige: „Das Sommersemester muss ein Nullsemester werden“. Das Semester soll nicht formal zählen, damit Studierende, die keine Studienleistungen erbringen können, keine Nachteile haben. Es soll beispielsweise dafür genutzt werden angestaute Aufgaben abzuarbeiten. Dabei handelt es sich aber nicht um eine einheitliche Meinung. Dieser Lösungsansatz muss auf der Kulturministerkonferenz in Abstimmung mit den Rektorenkonferenzen diskutiert werden und eine einheitliche Regelung gefunden werden. Das Ministerium könnte das Semesterende per Erlass zwar nach hinten verschieben, dies würde wiederum zur Verschiebung wichtiger Termine wie Praktika, Jobeinstieg oder Prüfungen führen.

An meiner Universität gibt es einen Austausch zwischen Studierendenvertretern und Rektorat. Bei einer Videokonferenz können alle Fragen gestellt werden und es wird beraten, welche Lösungen für unsere Uni die besten wären. Ein erstes Ergebnis dieses Austauschs ist, dass das Vorlesungsende terminlich beibehalten werden soll. Auch der 20. April gilt als gesetzter Termin, an dem der Unibetrieb wieder beginnen soll – erstmal online.

Ich bin zuversichtlich, dass Lösungen gefunden werden – auf Bundes- und Landesebene aber auch in den einzelnen Universitäten. Wir können und sollten die Krise nutzen, um neue Ideen zu entwickeln und beispielsweise das digitale Angebot auszubauen. Wichtig ist nur, dass dabei niemand auf der Strecke bleibt. Für mich heißt es jetzt erst einmal abwarten und meine Kapazitäten dort zur Verfügung stellen, wo sie aktuell gebraucht werden und wenn es nur die Hilfe bei den Mathe-Hausaufgaben via Skype ist.

#StayHome

Carla Wolf studiert im 6. Semester Sozialwissenschaften an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit Februar macht sie ein Praktikum in meinem Düsseldorfer Landtagsbüro. Hier berichtet sie, wie Universitäten mit der Corona-Krise umgehen.


Als Mitglied des Schulausschusses im Landtag war es mir besonders wichtig, mich auch über die aktuelle Lage an unseren Schulen in NRW zu informieren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Symbolbild, Quelle: Unsplash

Den Dialog aufrecht erhalten: So gehen NRWs Schulen mit der Coronakrise um

Den Dialog aufrecht erhalten: So gehen NRWs Schulen mit der Coronakrise um 2560 1695 Rüdiger Weiß

Als Mitglied des Schulausschusses im Landtag war es mir besonders wichtig, mich über die aktuelle Lage an unseren Schulen in NRW zu informieren. Daher habe ich, gemeinsam mit meinem Team, die Kolleginnen und Kollegen der Schulen angerufen, um ein aktuelles Stimmungsbild zu erhalten.

Das sagen die Kolleg*Innen an den Schulen

Die Rückmeldungen der Schulen waren dabei durchaus positiv und optimistisch. Selbstverständlich ist diese Situation für uns alle eine Herausforderung. Gerade deshalb bin ich froh und dankbar, dass die Kolleginnen und Kollegen mit so viel Einsatz die Notbetreuung vor Ort und die schulische Betreuung über diverse Online-Plattformen gewährleisten.

Was wir aus der Coronakrise lernen können

Gleichzeitig zeigt die aktuelle Situation jedoch, dass unsere Schulen teilweise noch sehr unterschiedlich ausgestattet sind. Vor allem im Bereich des digitalen Unterrichts und der digitalen Ausstattung muss etwas getan werden. Auch die Ungewissheit wann und wie es mit dem regulären Schulbetrieb weitergeht, beschäftigt uns momentan alle. Ich hoffe, dass die aktuellen Maßnahmen dabei helfen, die Kurve der Ansteckungszahlen abzuflachen und einen geregelten Schulbetrieb bald wieder möglich zu machen.

Die Offene Ganztagsschule der Zukunft: Podiumsdiskussion bei der SPD Detmold

Die Offene Ganztagsschule der Zukunft: Podiumsdiskussion bei der SPD Detmold 1600 1200 Rüdiger Weiß

 „OGS der Zukunft – was muss eine moderne OGS leisten?” lautete das Motto einer Podiumsdiskussion der SPD Detmold, an der ich Anfang März gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Dennis Maelzer, dem Bürgermeisterkandidaten und 1. Beigeordneten Frank Hilker sowie der Schulleiterin der Weerth-Schule Iris Hansmann teilnahm.

Nachdem Frank Hilker die aktuelle Lage der OGS in Detmold thematisierte und dabei vor allem die hohe Betreuungsquote in Detmold lobte, konnte ich über einige aktuelle Entwicklungen aus Düsseldorf berichten. In beiden Impulsvorträgen wurde deutlich, dass Offene Ganztagsschulen nicht nur die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern auch die Förderung der Kinder verbessern soll.

Um die OGS weiter zu entwickeln, brauchen wir eine gute Vernetzung zwischen Lehrkräften, Trägern, Sozialarbeiter*Innen und allen beteiligten Personen. Nur mit einem guten, interprofessionellen Team kann eine OGS der Zukunft funktionieren. Dieser Punkt wurde in der Diskussion ebenso deutlich, wie die fehlende Standardisierung und Rechtsgrundlage der OGS. Um im Landtag ein Umdenken bei der schwarz-gelben Regierung auszulösen, braucht es Stimmen und Anregungen von außen – egal, ob von Lehrerverbänden, einzelnen Rektor*Innen oder der Elternschaft. Bisher scheint die Landesregierung hier nämlich keinen Handlungsbedarf zu sehen und ignoriert sowohl Anträge der Opposition als auch die Ergebnisse einer großen Expertenanhörung, die im vergangenen Jahr im Landtag stattfand.

Fridays – For – Future Abschlusskundgebung vor dem Landtag

Fridays – For – Future Abschlusskundgebung vor dem Landtag 1600 1200 Rüdiger Weiß

Mit weiteren SPD-Landtagsabgeordneten war ich gerade bei der Abschlusskundgebung der Fridays-For-Future Demonstration vor dem Landtag hier in Düsseldorf.

Die ca. 12.000 Teilnehmer*innen aller Generationen vor Ort sprechen für sich!